Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

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Wolle
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Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

In diesem Thread findet Ihr den Lösungsansatz für die Beseitigung der gehäuft auftretenden Riemenrisse beim Shark BCB-300. Es handelt sich dabei um die Essenz der Überlegungen aus anderen Threads hier im BC.

Seit Markteinführung vor ca. 10 Monaten meldeten sich etliche Fahrer hier im Forum (es gibt bereits mindestens 25 bekannte Fälle) und klagten über Risse des Antriebsriemens.

Teilweise reißen diese bereits nach 300-1000km Laufleistung. Manche Fahrer erlitten sogar bereits mehrere Riemenrisse. Dadurch ist die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs stark eingeschränkt. Längere Ausfahrten sollte man nur unternehmen, wenn man einen Ersatzriemen und das passende Werkzeug an Bord hat.

Nachdem der Importeur sich der Sache bisher nicht angenommen hat, haben wir wir uns nun einmal ausgiebig als Buggy-Club in Gemeinschaftsarbeit mit der BCB Vario beschäftigt.


Die Historie zur Problematik und die anschließende Fehlersuche findet ihr in diesen Threads:

https://buggy-club.de/viewtopic.php?t=5605

https://buggy-club.de/viewtopic.php?t=7785




Um es vorab zu sagen: Es hat sich nicht nur der anfängliche Verdacht eines zu kurzen Antriebsriemens bestätigt, sondern es liegt zusätzlich noch ein grundlegender Konstruktionsfehler im Bereich des vorderen Variators vor.


Bei unseren Überlegungen zur Isolierung des Problems haben wir schlicht und ergreifend ein bekanntermaßen funktionierendes Variomatik System (die Vario eines PGO Bugrider-250) ins Verhältnis gesetzt zur problembehafteten Vario des BCB-300. Dieser Vergleich bot sich an, weil

1. Einige Mitglieder einen PGO fahren.

2. Die Vario des Bugriders in Dimension und Auslegung hochgradig ähnlich ist.




Aber nun zur Erklärung der Problematik:

Ich fang mal vorne an. Ein Variomatik System muss so ausgelegt sein, dass in allen Betriebszuständen ein gleich langer Riemen erforderlich ist. Das gilt für den Standgas Bereich genauso wie für den Vollgasbereich und auch alle dazwischenliegenden Übersetzungen.

Hier schematisch die Riemenscheiben (vorne und hinten) mit Bemaßungen für den PGO Bugrider. Diese Variomatik funktioniert einwandfrei:

Bild

Skizze by Hermann



Errechnet man den notwendigen Umfang des Riemens unter Berücksichtigung des ABstands der Wellen zueinander von 265mm, so ergibt sich eine Riemenlänge (äußerer Umfang) von ca. 920mm. Dieser Wert gilt für den Ruhezustand (kleinste Übersetzung) und auch für den Vollgasbereich (längste Übersetzung), sowie für alle dazwischen liegenden Bereiche.

Berechnung by Wolle


Wir haben hier also ein ausgeglichenes System. Die Riemenscheiben sind exakt aufeinander abgestimmt. In allen Betriebszuständen ergibt sich ein gleicher Gesamtumfang des Riemens.




Nun das Vario System des BCB-300 und PGO im Vergleich:


Bild

Skizze by Hermann



Der hintere Bereich der Vario ist bei beiden Fahrzeugen in der Auslegung exakt identisch. Das heißt: Innere und äußere Durchmesser der Riemenscheiben sind gleich und auch der Grad der Öffnung (Verstellbereich) ist identisch.

Logischer Weise kann also auch an dieser Stelle der Fehler nicht zu finden sein.


Interessant wird es dann freilich beim vorderen Variator. Während auch hier zwar der Verstellbereich und auch der äußere Durchmesser der Riemenscheiben noch identisch ist, findet sich eine kleine (aber fatale :!: ) Abweichung beim Innendurchmesser.

CFMoto (Hersteller des BCB Motors) hat den Innendurchmesser dieser vorderen Riemenscheibe nämlich verkleinert. Um genau zu sein von 52mm auf 44mm.


Das hört sich zwar im ersten Augenblick nicht sonderlich dramatisch an, wenn man jedoch nun hingeht und einmal die Riemenlänge errechnet, die sich für den Ruhezustand gegenüber dem Vollgasbereich ergibt, dann wird das Ausmaß dieser Veränderung schnell klar.

Bei einem Wellenabstand von 245mm ist im Ruhezustand eine Riemenlänge von 868mm erforderlich während im Vollgasbereich eine Riemenlänge von 880mm erforderlich ist.

Berechnung by wfhgad



Das darf so natürlich nicht sein. Die Maße müssen bei einer gesunden Vario in allen Betriebszuständen identisch sein. !



Mit anderen Worten: Das gesamte System ist durch die Änderung schlicht und ergreifend aus der Balance geraten.



"Na wie kann das denn jetzt" werdet Ihr euch denken. Ehrlich gesagt, denke ich mir das auch immer wieder bei all den Fehlern an unseren Fahrzeugen, die hier im Buggy-Club auftauchen.. Nach europäischen Standards mit den üblichen Kontrollmechanismen und den vielen Verifizierungsmaßnahmen ist so etwas schier undenkbar. Solche grundlegenden Fehler würden in der Entwicklungsphase schon lange vor Serienfertigung aufgedeckt. In China läuft das aber alles etwas anders. Jeder kopiert von Jedem. Spätestens nach der dritten Kopie einer Kopie weiß man gar nicht mehr was man da überhaupt kopiert. Man muss gar kein Fachmann sein oder die Zusammenhänge des jeweiligen System verstehen. Man kopiert, man ändert ein wenig... es wird schon irgendwie klappen.


Aber nun wieder zum Thema...

Mit ein wenig Phantasie kann man sich zusammenreimen, wie das abgelaufen ist:
Irgendwann, als der BCB Motor in der Entwicklung fast fertig war, fehlte nur noch ein in der Länge passender Riemen. Derjenige, der den Umfang für den Riemen bestimmen wollte, konnte nicht wissen, dass die Vario einen Konstruktionsfehler enthält. Er ist wie immer hingegangen und hat das Maß für den passenden Riemen bei stehendem Motor berechnet. Er hat seinen Job auch richtig gemacht. Er ging einfach davon aus, dass die Riemenlänge auch für den Vollast-Bereich passen wird, wie bei allen normalen Varios halt.

Leider falsch gedacht. In Übersetzungsbereichen bis kurz unter Vollgas passt dieser Riemen zwar tatsächlich aber wenn die Variomatik voll ausfährt, wird der Riemen zu kurz. Er zieht sich dann, wie ich bereits vermutet hatte in den hinteren Spalt zwischen den beiden Riemenscheiben, läuft quasi auf der Kante, hat dadurch auch nur eine sehr geringe Auflagefläche und dazu natürlich auch noch ziemlich starken Schlupf.

Und überlegt mal: Der Spalt ist 20mm breit. Der Riemen 24,2mm. Aber nur ganz außen. Innen ist er durch die Keilform viel schmaler. Dazu steht er auch noch auf Spannung. Also verschwindet er (zumindest teilweise) bei jeder Vollgasfahrt im Spalt und wird dort langsam aber sicher zerstört.

Ein Indiz hierfür sind gebrauchte BCB Riemen. Sie zeigen innen viel stärkeren Verschleiß als außen. Ein weiteres Indiz für ein teilweises Laufen im Spalt ist das Bild vom Heinz, wo sich der Gummiabrieb ausschließlich hinten im Gehäuse befindet.

Und richtig schön finde ich diese Bilder von schraubermichel:

Bild

Bild

Bilder by schraubermichel
schraubermichel hat geschrieben:Man beachte den Spalt zwischen Keilriemen und Riemscheibe , in diesem Bereich kann der Riemen nur auf 6mm die Kraft übertragen .Die restlichen 5mm vom Keilriemen sind über die Lauffläche der Riemscheibe hinaus .
Hier nun noch ein Foto, das die Deformation des Riemens veranschaulicht (dieser Riemen ist gebraucht). Durch die ewige Spannung und auch durch die Tatsache, dass der Riemen nur auf dem äußeren Durchmesser anliegt, verformt er sich.

Bild



Das ganz große Problem an dieser Sache ist, dass man sich mit einem solchen BCB-Buggy die allermeiste Zeit in Geschwindigkeitsbereichen befindet, bei denen die Vario ganz ausgefahren ist und der Riemen zerstört wird... nämlich nahe der Höchstgeschwindikeit :!:








Wie schafft man denn nun Abhilfe und was ist als nächstes zu tun?


1. Ein längerer Riemen muss her. Unsere BCB Vario benötigt tatsächlich einen Riemen um die 880mm. Auch die Breite muss passen (24,2mm). Das ist unumgänglich und ganz wichtig. Solch einen Riemen muss SB besorgen. Ich glaube nämlich nicht, dass es so etwas einfach im Laden zu kaufen gibt. Man könnte mal stöbern, ob irgendein Zubehör-Riemen passt oder ein Riemen eines anderen Motors zufällig diese (oder sehr ähnliche Maße aufweist.


Da aber dieser längere Riemen dann durch das fehlende Gleichgewicht in der Vario widerum im Ruhezustand zu lang sein wird muss zusätzlich noch


2. Die Vario vorne geändert werden um das Gleichgewicht herzustellen. Der wirksame Innendurchmesser muss rauf. Und zwar auf exakt das Maß der Kymco Vario. Im Grunde genommen könnte man ganz einfach den gesamten Variator (innen + stehende Scheibe außen) vom Kymco Motor nehmen (er passt tasächlich einfach so auf unseren BCB, das wurde schon getestet).

Oder (und das ist natürlich die endgültige und auf Dauer wirklich gangbare Lösung) die Chinesen überarbeiten ihr Teil, so dass es fehlerfrei wird. Es ist dabei unbedingt zu beachten dass die äußere Weite (23mm) sich nicht verändert und auch der Verstellbereich (20mm) muss identisch bleiben.



3. Die gesamte hintere Vario inkl. Kupplung kann (und muss sogar) unverändert bleiben




Ich würde unbedingt erst einmal einen praktischen Feldversuch empfehlen. Auch wenn wir uns zu 99% sicher sind, die Ursache für die Probleme gefunden zu haben, sollte man dies unbedingt in einem Praxistest verifizieren.

Am einfachsten wäre es, wenn SB 2-3 Vielfahrern hier aus dem BC eine komplette Kymco Vario inkl. dem zum BCB passenden 880mm langen Riemen kostenlos zur Verfügunmg stellt.

Wenn sich damit 4000-6000 km ohne Riss abspulen lassen, dann haben wir die Bestätigung, dass diese Lösung tatsächlich funktioniert und dann kann man auch bei CFMoto bzw. TBM mit der adäquaten Härte und dem nötigen Selbstbewusstsein auf den Tisch hauen.


Die Folgen insgesamt sind für sharkbuggy zwar relativ unangenehm (Austausch von 300 kompletten vorderen Variatoren + Antriebsriemen), im Hinblick auf die Zukunft dieses Fahrzeugs, die Zufriedenheit der Kunden und vor allen Dingen auch für die erforderliche Zuverlässigkeit unserer Fahrzeuge ist das einfach unabdingbar. Es liegt hier immerhin mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gewährleistungspflichtiger und vor allen Dingen seit Heute auch ein bekannter Konstruktionsmangel vor, der behoben werden muss.


Die erste dringende Aufgabe für Sharkbuggy ist also nun eine schnellstmögliche Beschaffung eines 880er Riemens mit 24,2 mm Breite, sowie von passenden Variatoren inkl. äußeren Riemenscheiben für 2-3 Fahrzeuge damit Tests gefahren werden können.


Dazu sollte SB nun möglichst schnell auch einmal ein Statement abgeben.




Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden für die tatkräftige Unterstützung (messen, vergleichen, rechnen, Zeichnen usw), die dazu geführt hat, dass wir höchstwahrscheinlich ein Problem nach nur 3 Tagen isolieren konnten, welches SB in einem Jahr nicht gelöst hat.



PS: Wer weiß, ob die Buggies mit vernünftiger Vario nicht am Ende sogar schneller werden. Denn wie gesagt, dürfte der Riemen im Vollgas Bereich einiges an Schlupf haben, da er nur auf der Kante läuft. Wie sieht es aus, wenn dieser Schlupf verschwunden ist?


PPS: Dürfen die Mitwirkenden des Buggy-Clubs eine Rechnung an SB schicken mit den üblichen Stundensätzen von Ingenieurbüros, die normalerweise solche Fehleranalysen in Auftragsarbeit übernehmen?
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von janoschka51 »

Hallo Leute
Gratuliere zur Ursachenforschung ,eine Profiabteilung einer Firma kann das nicht besser .Ich bin stolz in so einen Forum was zu schreiben .Jetzt muß man nur noch für die Umsetzung sorgen .
Grüße janoschka 51 :wink:
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bartho
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von bartho »

Wolle hat geschrieben:Bild Nr.8 finde ich noch interessanter :wink:
vor allem die Lösung -Riemen wechseln- wär ich nicht drauf gekommen :wink:

das musste jetzt einfach sein :toast:
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Hermann
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Hermann »

So der Fred ist zu!

Es sind genug andere Freds mit dem Antriebsproblem vorhanden, da kann sich Jeder beteiligen, austoben, Zweifel oder sonstwas!

Gruß, Hermann
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

Ich werde nun hier turnusmäßig an sharkbuggy appellieren sich endlich des Problems anzunehmen.


Unsere beiden Mathematikspezies und Moderatoren "Chris" und "isminaki" haben die Sache nochmal in verfeinerter Form nachgerechnet.

Damit Ihr mal seht, welche Arbeit mittlerweile bereits dahintersteckt, stelle ich hier mal ganz kommentarlos eine Skizze (von Chris) ein:

Bild

Zeichnung by Chris

Die Berechnungen werden sharkbuggy als Excel-Tabelle übermittelt.

Weiterhin hat "schraubermichel" zwischenzeitlich ganz praxisnah eine Messvorrichtung entwickelt, mit der er messen kann, wie tief der Riemen am hinteren Variator einfährt. Auch dies hat keine schönen Ergebnisse zu Tage gefördert.

Unser User wfhgad würde wahrscheinlich sagen: Die Erkenntnisse verdichten sich immer mehr!



Wir warten nun immer fassungsloser darauf, dass sharkbuggy endlich einmal ein Statement in diesem Thread shark-bcb-f63/andere-grunde-fur-defekte ... t5605.html abgibt.

Eine Zusage der Kosten für eine Testreihe sowie die Beschaffung geeigneter Riemen wäre zum Beispiel ein guter Anfang.

Eine Testreihe wäre nicht sonderlich teuer für sharkbuggy.

Wir reden da zunächst lediglich von der Kostenübernahme von ca. 2-3 kompletten vorderen Variatoren aus dem Hause Kymco, sowie die Besorgung von 2-3 längeren Antriebsriemen mit dem passenden Maß. Wahlweise die Beschaffung eines Malossi Multivar-Sets mit der Artikel Nummer 5111838 + Kymco Lüfterscheibe + längerer Riemen. Dieser Malossi Variator weicht bei den wichtigsten Größen nicht sonderlich vom Kymco-Original ab und wäre daher für den Test ebenfalls geeignet.

Das ist eigentlich nicht zuviel verlangt für einen reinen Test, vor allem wenn man bedenkt dass SB bereits 300 BCBs verkauft und somit auch schon eine nette Stange Geld verdient hat.

Sollte dieser Test negativ verlaufen, können wir uns anschließend gerne über andere Ursachen unterhalten. :!: :wink:
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

Der Thread ist nun wieder offen. Ich bitte beim Thema zu bleiben. Wenn nun wieder Jemand meint, es gäbe noch eine andere Lösung, sollte er das dann auch bitte an anderer Stelle im Forum kundtun. Hier geht es nur um diese eine Lösung und die dazugehörige Umsetzung in die Praxis :!:

Hier nun ein paar Bilder einer modifizierten Vario. Da sharkbuggy sich weder hier im Forum geäußert, noch bei mir gemeldet hat, habe ich die Vario im Alleingang und auf eigene Rechnung verändert. Danke an agility und schraubermichel für die Mitwirkung bei den Tests.

Laufleistung dieser Konfiguration bisher: 1200km

Zu Beginn des Tests wurde das Gehäuse vollständig gereinigt


Es ist so gut wie kein Gummi-Abrieb sichtbar :!:

Bitte nicht täuschen lassen: Bei dem Niederschlag im Vario Gehäuse und im Deckel handelt es sich fast ausschließlich um gelbbraunen Staub vom Ungarn Urlaub, der ins Vario-Gehäuse gesaugt wurde (wahrscheinlich weil die Lüftungssiebe vollständig entfernt wurden). Man kann das auf den Fotos eigentlich ganz gut sehen. In Natura ist es natürlich noch besser zu erkennen, als auf den Bildern.

Vom üblichen (und starken) schwarzen Abrieb, der bei unmodifizierten BCBs nach dieser Laufleistung meist im kompletten Gehäuse verteilt ist, ist nichts zu sehen.



Bild

Bild


Es funktioniert tatsächlich und das freut mich natürlich wegen der vielen unqualifizierten Unkenrufe die es gegeben hat, ganz besonders :baeh:

Freilich mussten noch weitergehende Mods vorgenommen werden, als ursprünglich angenommen, da es zusätzlich auch noch bei den hinteren Riemenscheiben Probleme gibt, wie sich bei der Umrüstung herausstellte.

Wenn Interesse besteht, poste ich hier das gesamte Maßnahmen-Paket zum Nachahmen inkl. der benötigten Teile.



Groovy und ähnliche Spezialisten dürfen das Ganze natürlich gerne ignorieren... die stehen ja mehr auf Drehmoment-Lösungen und große Worte :wink:
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von wfhgad »

Hallo,

Klasse :clap:

Also ich hätte da schon ein Interesse dran :shock:

Bin gespannt auf den Maßnahmenkatalog wie ein Flitzebogen :crazy:

Mach gut

Wolfgang
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von BigT. »

Na, dann auch mal wieder mein Senf:

Tatsache ist wohl, daß es - mindestens - zwei Zulieferer an CF-Moto für die komplette Kupplung gibt und dadurch auch erhebliche Qualitätsunterschiede (hatte ich an anderer Stelle ja schon vermutet).
Ich hatte wohl 'Glück' mit Mary's BCB und dadurch auch eine von den besseren Kupplungen erwischt.
Ich habe die komplette Einheit vor dem Ungarn-Urlaub in den PGO verpflanzt.
Beobachtungen:
Der Torquer arbeitet . wie bei der Kymco-Kupplung auch - einwandfrei, d.h., die Drehbewegung setzt fast sofort ein (Axialspiel ca. 1,5mm, Radialspiel am Gehäuserand ca. 0,5mm).
Die Beschleunigung im PGO ist subjektiv gleich, die Endgeschwindigkeit ist ca. 7kmh geringer (woran das liegt, muß ich noch testen). Wahrscheinlich liegt das aber auch am neuen Keilriemen von Bando, den ich gleichzeitig mit verbaut habe. Dieser Riemen ist 4mm länger als der Original-Mirsuboshi/Kymco (902 zu 898mm abgerollt).
Und nach ca. 1300km Ungarn-Einsatz ist kein Abrieb im Gehäuse und der Riemenverschleiß ist (im Rahmen der Meßtoleranz von 0,05mm) nicht meßbar!
Also auf ca. 1400km mit dieser Konfiguration kein Riemenverschleiß.

Werde die Einheit weiter beobachten.
:cool:
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

Wenn Du eine vernünftige Kupplung hast, dann kann das schon ein wenig helfen.

Außerdem hast Du mit dem aktuellen Riemen (902mm) in deinem Bugrider ja im Verhältnis auch 12mm mehr Riemen-Länge ... und das sind Welten.

Bezogen auf den BCB wäre das das Gleiche, als würdest Du den 850er Riemen durch einen 862er ersetzen.

Damit wären wir wieder ganz am Anfang gelandet, als ich vermutet habe, dass der Riemen zu kurz sein könnte und dafür anschließend von der gesamten Felzen Riege samt Anhängerschaft (Ehrenanwälte) torpediert wurde.

Nachweis ist das folgende Posting von mir (bitte auf das Datum achten) ... und natürlich auch auf den Vorschlag zur Abhilfe (ich schlug schon damals einen um ca. 1-2 cm längeren Riemen vor). Das war gleichzeitig das allererste Mal in der gesamten Internet-Welt, dass die Vermutung ausgesprochen wurde, dass der Riemen zu kurz sein könnte.

Erste Vermutung, dass der BCB Riemen zu kurz ist

Wie so oft wollten es natürlich im Anschluss wieder etliche Leute besser wissen.
Allen voran Mr. Drehmoment und Mr. Kettenrad :wink: :bonk:



Aber jetzt bitte nicht wieder mit allen möglichen Dingen anfangen... ich möchte beim Thema bleiben und zwar am Kern des Themas... wie gehabt :wink:



PS: Der Test-BCB für diese Konfig ist ebenfalls ein Riemenfresser... und das obwohl der Torquer in Ordnung ist. Bei Kilometerstand 850 wurde die alte Vario ausgebaut und durch die Testkonfiguration ersetzt. Damals war der gesamte Kasten tiefschwarz vom Riemenabrieb und der Riemen hatte bereits fast 1mm an Dicke eingebüßt.

Besch...eidene Torquer haben auch keinen großen Einfluss darauf, ob der Riemen zu schnell abnutzt. Vielmehr führt ein schlechter Torquer (mit viel Spiel) dazu, dass sich ein BCB mit einem vernünftig langen Riemen nur noch schlecht anfahren lässt (zumindest mit verstärkter Zentralfeder)
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BigT.

Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von BigT. »

Wolle hat geschrieben: Aber jetzt bitte nicht wieder mit allen möglichen Dingen anfangen... ich möchte beim Thema bleiben und zwar am Kern des Themas... wie gehabt :wink:
Jo!

:toast:
agility

Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von agility »

Wolle hat geschrieben:Wenn Interesse besteht, poste ich hier das gesamte Maßnahmen-Paket zum Nachahmen inkl. der benötigten Teile.
Vielen Dank Wolle, kein Interesse. Die Wogen in dieser Sache hatten sich gerade geglättet und um dieses Thema ist es nun seit geraumer Zeit endlich ruhig geworden. Kann von mir aus gerne so bleiben ...
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Heinz »

agility hat geschrieben:
Wolle hat geschrieben:Wenn Interesse besteht, poste ich hier das gesamte Maßnahmen-Paket zum Nachahmen inkl. der benötigten Teile.
Vielen Dank Wolle, kein Interesse. Die Wogen in dieser Sache hatten sich gerade geglättet und um dieses Thema ist es nun seit geraumer Zeit endlich ruhig geworden. Kann von mir aus gerne so bleiben ...
:nono: :kratz: :schmusen:

Ich hätte da schon Interesse :welcome:

Auch wenn es ruhig war, macht man sich doch seine Gedanken.

Da meine Möglichkeiten beschränkt (also nicht ich :schadenfroh: ) sind,
war ich trotzdem bei der Sache und habe versucht alles aufzusaugen.

Ich hatte jetzt vor, demnächst die Multivar zu verbauen.
Probleme hat mir der Antriebsriemen mit Länge und Breite bereitet.
Die Riemen die etwas länger waren, sind aber nur 23mm breit.
Hab bestimmt 100 Std. im Netz gesucht und 30 Händler angeschrieben,
weil oft nicht die Maße nicht angegeben werden.

Ich hätte jetzt fast 200 Euro ausgegeben, ohne zu wissen ob ich das Richtig mache.

Also wäre ich schon froh, wenn ich das Ganze unter Anleitung machen könnte.

Übrigens, was ist ..."Torquer" :kratz: , hab ich noch nie gehört :oops:

Heinz
.......Buggyfahren war schon toll ;o)
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von agility »

Heinz hat geschrieben:Übrigens, was ist ..."Torquer" :kratz: , hab ich noch nie gehört :oops:
Bild

Bild: racing-planet.de
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von wfhgad »

Hallo,

jetzt bin ich gespannt, wieviel :bcb: ´ler Interesse an der Lösung bekunden :!:
Bis jetzt ist es verdächtig ruhig um den Umstand :afraid:

Mach gut

Wolfgang
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Ralf »

Hallo Leute,

mal raus mit der Info, bei Interesse könnte man doch dann eine
Sammelbestellung der benötigten Teile aufgeben.

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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Hermann »

BigT. hat geschrieben:...die Endgeschwindigkeit ist ca. 7kmh geringer (woran das liegt, muß ich noch testen). Wahrscheinlich liegt das aber auch am neuen Keilriemen von Bando, den ich gleichzeitig mit verbaut habe. Dieser Riemen ist 4mm länger als der Original-Mirsuboshi/Kymco (902 zu 898mm abgerollt)...
Hi BigT.,

nicht nur vielleicht, dem ist so, auch wenn es Leutz/Händler gibt die Behaupten das die Riemenlänge/Riemenbreite keinen Einfluss auf die Übersetzung haben (kann man hier im Forum nachlesen :twisted: )!
agility hat geschrieben:Vielen Dank Wolle, kein Interesse. Die Wogen in dieser Sache hatten sich gerade geglättet und um dieses Thema ist es nun seit geraumer Zeit endlich ruhig geworden. Kann von mir aus gerne so bleiben...
Bin auch der Meinung man sollte das Thema ruhen lassen, soll Jeder machen wie Er möchte.

Gruß, Hermann
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

Ich hab mir das auch eine Weile gedacht... aber so ein Thema kann man nicht ruhen lassen :!:

Es gibt Unmengen an BCB Fahrern, die damit Probleme haben. Wahrscheinlich sogar alle.

Mir soll mal bloß keiner mehr versuchen zu erzählen, dass diese Problematik nur bei einer Minderheit von BCBs auftritt. Alle, denen der Riemen noch nicht gerissen ist, sind wahrscheinlich einfach nur noch nicht weit genug gefahren oder sie sind eher gemütliche Fahrer, die sich viel in der Stadt aufhalten oder einfach nur selten über längere Strecken Vollgas geben :!:



Ich habe nämlich heute die Vario vom Proto Nr. 2 aufgemacht, den ich die Tage endlich zugelassen habe.

Das Ding hat nur 300 km gelaufen und innen ist schon alles Pechschwarz um die hintere Vario herum. Auch im vorderen Bereich zeigt sich der schwarze Belag schon, wenn auch noch nicht so stark.

Es bietet sich also schon wieder das typische Bild. Was für ein grandioser Zufall schon wieder... gelle? Am laufenden Meter fallen mir diese Raritäten :D in die Hände... und das wo das Problem doch so selten ist :wink:

Jeder, der die Sache öffentlich verniedlicht oder relativiert, sollte sich mal wirklich fragen, wozu denn das nutze sein soll :!:



Neuerdings gibt es ja angeblich zwei Zulieferer für die hintere Vario... ja nee is klar. Dummer Weise scheint der eine der beiden Zulieferer aber schon seit über einem Jahr Betriebsferien zu haben :lach:

Gelobt sei der Tag, wo kein Händler mehr versucht Gerüchte in die Welt zu setzen, um seinen Hintern aus der Schusslinie zu bekommen, weil ihm sowieso keiner mehr irgendwas glaubt.

Ehrlich... an dem Tag geb ich ne Runde aus :!:






Dass sharkbuggy sich um rein gar Nichts kümmert, sollte man übrigens auch nicht zum Problem aller machen.

Die Internet Welt hat sich ihr eigenes Bild zum Verhalten des Distributors in dieser Sache sicherlich eh längst gebildet.

Und dass nun auch ein paar Blödmänner davon profitieren, die es eigentlich nicht verdient hätten... was soll's
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

Also ich muss das Ganze in Etappen machen... wird wohl ein länglicher Aufsatz werden :roll:

1. Etappe


Zunächst einmal müssen wir etwas gerade rücken. Es kommen total unterschiedliche Ergebnisse heraus, wenn man den Umfang eines Riemens mit einem Bandmaß misst, welches man um den Riemen wickelt... oder wenn man andererseits den Umfang durch die Abroll-Methode ermittelt.

Merke: Bei der Abrollmethode legt man den Riemen mit der breiten Seite auf den Tisch. Unten macht man eine Markierung am Riemen und eine auf dem Tisch. Dann rollt man den Riemen langsam und vorsichtig eine Umdrehung auf dem Tisch ab, bis die Markierung des Riemens wieder genau unten steht und setzt dort eine zweite Markierung auf den Tisch. Anschließend misst man mit einem Maßband den Abstand der beiden Markierungen auf dem Tisch. Das Maß entspricht dem äußeren Riemenumfang.


Am Anfang haben wir bei unseren Überlegungen mit dem Bandmaß gemessen. Irgendwann merkten wir (genau genommen war es schraubermichel, der sich von einer alten Dame langmachen lassen musste :lach: ), dass dabei bis zu 20mm Messungenauigkeit herauskommen kann, denn die Dicke des Maßbandes trägt auf und verfälscht das Ergebnis. Dann sind wir ausnahmslos dazu übergegangen, die Abrollmethode zu nehmen. Das hat einen riesen Vorteil: Sie ist akkurat und bis auf ca. 1mm reproduzierbar.

So erklärt sich, dass die Messergebnisse aus unseren älteren Postings und den angefertigten Tabellen abweichen. Das ist nicht wirklich tragisch, denn wir haben damals alle Riemen mit dem Maßband gemessen, also BR und BCB. Folglich war die grobe Richtung auch damals schon in Ordnung, es gab lediglich eine Art Parallelverschiebung, die Relationen waren die gleichen.


Ich möchte nun also als erstes einmal die akkuraten Riemenmaße für Bugrider und BCB
nennen, um Klarheit zu schaffen.

BCB: 850mm Umfang (außen) und 24,2mm breit

BR-250: 900 mm Umfang (außen) und 24,2 mm breit



Es hat sich herausgestellt, dass alle BCB Riemen diese Länge haben. Abweichungen liegen im Bereich von wenigen mm.

Auch bei Bugrider Riemen gibt es kaum Abweichungen von den 900mm. Selbst ein Malossi Riemen für diesen Motor ist mit 902mm kaum außerhalb des Maßes.

Die Toleranzen sind also viel geringer, als man es uns glauben machen möchte. Wenn Toleranzen zu groß werden, handelt es sich schlicht um Ausschussware! Mitsuboshi gibt für seine Riemen übrigens ein Toleranzmaß (bei der Breite) von +-0,6mm an. Bei einem Riemen mit Sollmaß 24,2mm würde das bedeuten, dass Alle Riemen, die schmaler sind als 23,6mm bei Mitsuboshi als Ausschuss gehandelt werden. Wie solche Ausschussriemen dann später trotzdem in den Markt gelangen können... das überlasse ich mal der Fantasie jedes Einzelnen :wink:


Aber zurück zum Thema. Wir benötigen also einen Riemen mit ca. 867mm Umfang (da darf jeder noch einmal den Riemenrechner von wfhgad bemühen, wenn er möchte). Das Ganze dann noch bei ca. 24mm Breite.

Leider konnte ich trotz intensiver Recherche solch einen Riemen nicht finden. Außerdem habe ich mich wieder an die alte Relation zwischen Bugrider und BCB erinnert. Ihr wisst schon:

Wenn die Wellen bei ansonsten gleichen Riemenscheiben-Umfängen (zumindest was die Endübersetzung anbelangt) 2 cm weniger auseinanderliegen, dann muss im Umkehrschluss der Riemen 4 cm kürzer sein.


Und dann kam der Pit und sagte, er habe einen Riemen für den Yamaha Majesty, der abgerollt 860 mm lang sei, der aber leider nur eine Breite von 23mm hätte. Und das ist dieser Kamerad mit der Dayco Artikelnummer 8113K passend für Aprilia Leonardo Roller:

Bild


Leider habe ich gerade kein weiteres Foto parat... aber der Riemen ist von sehr guter Qualität und verstärkt! Er ist auch nicht ganz billig. So an die 50 Euronen darf man hinblättern. Dafür hat er aber eine zusätzliche Lage Gewebe, welches Wellenförmig ca. in der Mitte der Zähne verläuft. Außerdem lässt er sich mit der Hand nicht auf Links drehen, ist also sehr steif.


Tjoa... dem Riemchen fehlt leider etwas mehr als 1 mm in der Breite und er hat auch nicht die ideale Länge, sondern ist ein Kompromiss... aber der anschließende Test zeigt, dass das irgendwie schnurzegal ist. Interessant auch, dass 875mm Länge aufgedruckt ist, obwohl er nur 860 lang ist. Dieses Verwirrspiel fand ich eigentlich bei jedem Riemen (einzige Ausnahme ist der Kymco Riemen). Nie ist die wahre Länge identisch mit dem Aufdruck. Wer weiß wozu es gut ist...


schraubermichel hatte sich zwischenzeitlich einen Tiefenmesser gebastelt, mit dem er messen kann, wie tief der Riemen bei Vollgas in die hinteren Riemenscheiben eintaucht. Das waren ganz wichtige Erkenntnisse, denn die Messung zeigte dass der Riemen (außen) 30-31mm tief eintauchte. Wenn man dazu noch die Riementiefe addiert läuft der Riemen eines originalen BCBs in Serienausstattung innen knapp 42mm weit in den Scheiben (senkrechte Tiefe). Wenn man das dann weiterverfolgt (die Threads müsst Ihr selber suchen), ergibt sich dass der Riemen ca. 4-5 mm im Spalt läuft, denn die Reibfläche endet bei 37 mm Tiefe.


Übrigens: Alle Riemen haben eine Tiefe von etwa 11mm +-2 Zehntel mm, sie sind also in dieser Dimension eigentlich identisch. Bei den nachfolgenden Tiefenmessungen lege ich daher immer 11mm Riemendicke zugrunde


Aber weiter im Text...

Als erstes habe ich mal die Original Kymco Vario aus meinem Bugrider ausgebaut und inkl. Lüfterscheibe in den BCB verpflanzt.

Dies ist übrigens der erste kapitale Fehler der originalen BCB Vario, der ja auch schon bis zum Erbrechen im Forum durchgekaut wurde. Die Durchmesser der Scheiben passen nicht zusammen. Ihr findet auch im ersten Posting dieses Threads hier Ausführungen dazu.

Anschließend wurde der Dayco Kamerad eingebaut. Voller Vorfreude erwartete ich nun dass der Riemen laut grober Rechnung hinten ca. 3mm weniger weit eintauchen würde.

Aber Pustekuchen... der Hund verschwand immer noch ca. 30mm tief in den Tiefen der Riemenscheibe. Da war ich zugegebener Maßen erstmal etwas perplex. 10mm längerer Riemen und nix tut sich... wie kann das denn?

Erstmal eine rauchen... agility kam dazu... und hat auch erstmal geraucht :D

Es folgte ein ewiges Hin und Her, Varios rein und wieder raus, Riemen rein und raus. Ich weiß gar nicht mehr wie oft das ging.


Am nächsten Tag hab ich dann einfachg mal den hinteren Apparillo (habe die Tage gelernt, dass der hintere Apparillo Variant heißt) vom Bugrider zusätzlich eingepflanzt. Mal sehen, was dann passiert...

Tjoa... mit der kompletten Bugrider Vario (vorne + hinten) und einem im Verhältnis passenden Riemen müsste das ja jetzt fluppen und genauso laufen wie im BR...gelle?

Also mal messen, wie tief der Riemen eintaucht: Booaaah neee... das Ding ging sogar noch nen mm tiefer... jetzt waren es schon 31mm. Isses denn?? Wieder geraucht und anschließend...

Bugrider Kupplung wieder aus dem BCB ausgebaut und in Augenschein genommen. Nach über 10.000 km Laufleistung ist die Reibfläche sehr hübsch vom Riemen poliert und man kann wunderschön und exakt mit dem Maßband messen, wie weit der Riemen innen einfährt (also ich meine jetzt wenn sie im im Bugrider verbaut ist).

Und siehe da: 41,5mm von außen ist die polierte Fläche zuende. Was bedeutet, dass der Riemen außen bei einer Tiefe von ca 30-31mm läuft.

Und schon wieder: isses denn? Wie kann das? Wieso fluppt das beim BR und nicht beim BCB und wieso ist es überhaupt so? Haben wir uns mit den 37mm vermessen?

Als nächstes BCB Kupplung in Augenschein genommen. Nichts zu sehen. nochmal gemessen. Hm... merkwürdig. Dann kam mir der Einfall. Ich habe aus einem originalen BCB Riemen ein 2cm langes Stück ausgeschnitten, den Varianten aufgedrückt und den Riemen so hineingeklemmt, dass er außen auf 30mm Tiefe sitzt (also bei 11mm Riemendicke folglich innen auf 41mm Tiefe).

Ach Du Scheiße... was war denn das? :idea:

Die Reibflächen laufen schon vor dem Knick nach außen weg, dadurch hat der Riemen zum größten Teil auch vor dem Knick keinen vernünftigen Kontakt zur Reibfläche mehr. Sowas hatte doch der Schraubermichel vor zwei Wochen schonmal erwähnt aber wir hatten es nur beiläufig wahrgenommen und für nicht so wichtig befunden. Dann beim Bugrider geschaut: Laufflächen bleiben bis zum Knick auf Kurs :idea:

Dann habe ich nochmal genau gemessen und dann kam die Erleuchtung endgültig: Während beim Bugrider eine Reibfläche von ca. 40,5mm zur Verfügung steht, ist dieselbe beim BCB Varianten nur ca. 37,5 mm lang (immer senkrechte Tiefe).
Dazu kommt dann noch ein größerer Radius beim BCB (Knick). Beim Bugrider ist der Knick scharfkantiger.

Wir hatten also im Vorfeld beim BR nie genau gemessen. Es gibt also doch einen kleinen Unterschied bei den hinteren Riemenscheiben. Der Bugrider bietet hinten etwas mehr Reibfläche als der BCB.

Dies bedeutet, dass der Riemen zwar beim Bugrider außen 30 mm tief laufen darf, dass aber beim BCB Varianten tatsächlich bei ca. 26mm Schluss sein sollte. Dies ist übrigens nun der zweite kapitale Konstruktionsfehler der BCB Variomatik. (Dass die Reibfläche auf den letzten 2 mm noch zusätzlich wegläuft haben wir für nicht ganz so wichtig befunden, denn kurz vor Ende der Zähne bietet ein Riemen durch die Spalten zwischen den Zähnen eh nicht mehr viel Anlagefläche. Schöner wäre es aber freilich schon, wenn der Riemen komplett anliegen würde).

Tjoa... was nun haben wir uns gedacht. Jetzt haben wir eigentlich den gleichen Tiefgang des Riemens (bitte keine schmutzigen Gedanken :mrgreen: ) wie beim BR aber das reicht alles immer noch nicht.





Und dasselbe denke ich mit gerade auch wieder ... jetzt kommt erstmal ne kleine Schreib-Pause. Ich mach nachher weiter. Bis dahin könnt Ihr erstmal verdauen und nachvollziehen, was hier geschrieben steht.

Bevor es dann mit agilitys zündender Idee in der zweiten Etappe weitergeht, mache ich hier mal vorübergehend zu...
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

2. Etappe

Tjoa... da standen wir so herum und rauchten. Dann meinte agility "Lass uns nen Begrenzungsring drehen"

Zum Verständnis: Das ist ein Ring der zwischen den beiden vorderen Riemenscheiben auf die Hülse gesteckt wird und verhindert, dass die Riemenscheiben zu weit zusammenfahren können.

Gesagt getan... hier der Ring:

Bild

Bild


Wir haben Teflon hergenommen. Aber auch billiges Plastik oder Messing oder was auch immer tut's. Der Ring braucht innen nicht genau zu passen. Er kann ruhig auf der Hülse hin und her wandern, da er sich einfach mit der Hülse mitdreht. Wirklich wichtig ist nur die Breite.

Wer es nachahmen möchte: Unser Ring hat einen Außendurchmesser von 36mm. Innendurchmesser ist 26,9mm (ein Zehntel kleiner als die Hülse, so sitzt er fest darauf und rappelt nicht hin und her). Der Ring sollte allerdings nicht zu fest auf der Hülse sitzen, sonst kann ihn die Riemenscheibe nicht mehr auf die passende Position schieben.

Dann kam die Frage "Wie dick?". Nach ein wenig Rechnerei entschieden wir uns bei 9mm anzufangen und zu testen. Ich weiß es nicht mehr genau aber ich meine, dass der erste Versuch dazu führte dass der Riemen hinten nur noch lächerliche 18mm tief einfuhr. Das war natürlich viel zu wenig. So gings dann etliche Male. Vario wieder raus, Ring in die Drehbank, einen halben mm abgedreht und erneut eingebaut und getestet. Zum testen wurden auch jedesmal ein paar km gefahren und anschließend gefühlt ob der Riemen heiß wird.

Irgendwann war das Ringelchen dann noch 6mm dick und hinten fuhr der Riemen damit exakt 26mm tief ein. Die Testfahrt fiel jedoch buchstäblich ins Wasser... es regnete wie mittlerweile wie Hulle.



Am nächsten Tag gings dann weiter. Die originale Kymco Vario war mittlerweile durch eine Malossi ersetzt inkl. Malossi Lüfterscheibe (ob Ihr Kymco oder Malossi nehmt ist schnurz, die sind fast identisch, nur die Malossi Lösung ist günstiger). Eine Besonderheit bei der Malossi ist, dass die beiliegende Hülse mit 63,8mm um 0,8mm länger ist als die originala BCB Hülse (63mm). Das wirkt zwar positiv dem zu tiefen Eintauchen des Riemens entgegen, jedoch fährt der Riemen im Leerlauf nun vorne etwas zu tief in die Vario hinein. Ich halte das aber eigentlich für wurscht. Dem Riemen scheint es nichts auszumachen, was aber auch kein Wunder ist, weil im Leerlauf keine Last auf dem Riemen sitzt, genausowenig wie Drehzahl. Hier müsste man einfach mal mit einer Standard 63mm Hülse testen (die passt auch auf die Malossi). Evtl. sogar eine 62er. Man muss halt schauen, was genau passt. Da durch den Ring der Weg der Scheiben nun begrenzt ist (sie laufen auf Block, egal wie lang die Hülse ist), sollte eine kürzere Hülse keinen Einfluss mehr auf die Endübersetzung haben

Und so sieht es aus, wenn ein Teil der vorderen Vario "stillgelegt" wird

Bild

Wir sind mit dem Riemen außen knapp 10mm vom Rand entfernt. Weiterhin kann man erkennen, dass der Riemen innen leicht über die Kante läuft.

Die Verringerung des Radius scheint auf den ersten Blick recht heftig zu sein und natürlich ist dadurch der Schaltweg eingeschränkt. In der Praxis macht sich das aber kaum bzw. garnicht bemerkbar. Iin Ungarn waren auch noch andere BCB dabei und es gab keinen Unterschied in Geschwindigkeit oder Anzug. Auch bergauf ist kein Unterschied zu einem Standard BCB zu erkennen.

Aber wenn man mal genau überlegt: Unser Riemen läuft nun nach der Begrenzung ungefähr auf dem gleichen Durchmesser wie bei einem Imperator, Helix, Kinroad, Wangye usw.
Denn diese Variatoren sind ohnehin schon 1cm kleiner im Durchmesser und wenn man noch bedenkt, dass dort die Riemen (zumindest unfrisiert) genauso ca. 4 mm vom Rand stehen bleiben, wie sie es halt bei jeder werksmäßigen 08/15 Vario tun, dann ist das ziemlich genau dasselbe.


Neben der Einschränkung des Schaltweges verringert sich allerdings auch die Endübersetzung... sie ist nun zu kurz. Da muss entgegengewirkt werden, sonst fehlt es an Endgeschwindigkeit. Entweder geschieht das durch ein größeres Ritzel, ein kleineres Kettenrad oder durch größere Reifen.

Beim Test-BCB (Gabis schwarzer BCB) entschied ich mich für die einfachste Lösung: Wir haben nach dem Vario-Umbau die größeren Maxxis anstelle der Sun-F aufgezogen. Ritzel (13Z) und Kettenrad (32Z) sind normaler Standard und blieben unverändert.


Da die gelbe verstärkte Malossi Zentralfeder dem Set eh beiliegt habe ich sie auch eingebaut. Die Feder ist ca. 4cm länger, hat eine Windung mehr und verleiht dem Varianten wirklich spürbar mehr Anpressdruck. Da sich dadurch ein evtl. vorhandener Schlupf verringert, kann es auf keinen Fall ein Fehler sein und ich empfehle den Einbau auch. Neue 20 gr Rollen liegen dem Set ebenfalls bei.



Mittendrin besorgte sich übrigens schraubermichel den gleichen Riemen. Ein Malossi Set hatte ich noch zu liegen und schickte es ihm per Post.

Als er dann exakt dieselbe Konfiguration zusammengebastelt hatte und feststellen musste, dass er damit nicht anfahren kann, stießen wir auf den dritten kapitalen Fehler der Original BCB-Vario


Aber jetzt mach ich erstmal wieder ne kleine Pause....
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Re: Riemenrisse beim BCB300 - Die Lösung

Beitrag von Wolle »

3. Etappe

Michel stellte fest, dass er nach Einbau der gelben verstärkten Feder kaum mehr anfahren konnte.

Es ist in Worten schlecht zu erklären... aber der Grund dafür ist ein zu starkes Spiel im Torquer. Der Torquer sorgt bei einer Vario dafür, dass sich die hinteren Scheiben beim Auseinanderfahren gegeneinander versetzen. Das gibt den nötigen Grip am Riemen.

Sein Torquer ist nach 4000km allerdings schon so ausgenudelt, dass die Scheiben erst einmal ca 4 mm auseinanderfahren können, ehe sie überhaupt beginnen sich zu versetzen.

Mit normaler Feder sind diese 4mm Spiel beim Gasgeben aufgrund der geringeren Federkraft schnell überwunden und dann beginnt der Variant ordnungsgemäß zu arbeiten.

Bei der gelben starken Feder allerdings werden diese 4mm nicht so schnell überwunden und der Riemen rutscht stark durch.

Beim Auseinandernehmen der hinteren Vario zeigte sich dann die Ursache. Extrem unsauber gearbeitete Laufbahnen, in denen die Führungsrollen der Zapfen teilweise überhaupt nicht greifen bzw. nur teilweise greifen. Beim Verdrehen beginnen sie teilweise aus der Flucht zu laufen. Die schrägen Bahnen sind unsauber gefräst.

Im Grunde genommen handelt es sich dabei einfach nur mal wieder um sehr unsauber gearbeitetes Geraffel.

Zwar hat der schlecht gemachte Torquer nichts mit unseren Riemenrissen zu tun aber wenn Ihr ein besonders unsauber gearbeitetes Exemplar erwischt, habt Ihr teilweise ein merkwürdiges Schaltverhalten, manchmal verhakt sich der Apparillo mittendrin und die Vario blockiert. Bei mehr Gas dann auf einmal springt der Torquer wieder über und schaltet weiter nach oben. Mit der Zeit nudeln die Teile immer mehr aus.

Irgendwann ist dann ganz Schluss, weil die Bahnen endgültig ausgelutscht sind und nichts geht mehr.

Jetzt bitte nicht wieder kommen mit "Das ist ein Einzelfall". Beim agility in der Werkstatt liegt auch noch ein BCB-Torquer auf der Werkbank, der ganz genau so schlecht gearbeitet ist.

Ganz China lebt scheinbar vom Verhökern von Ausschussware. Und wenn die gelben nicht andauernd Ausschuss verbauen würden, hätten wir erheblich weniger Probleme mit unseren Buggies.





Ich möchte nun noch einmal unsere Lösung auflisten.

1. Malossi Multivar verbauen inkl. Lüfterscheibe, 20gr Rollen und gelber Feder
2. Dayco Riemen Nr. 8113K mit Umfang 860mm besorgen.
3. Begrenzungsring anfertigen.
4 Sicherstellen dass der Riemen hinten nicht weiter als 26mm eintaucht. Dabei handelt es sich umd die senkrechte Tiefe, gemessen vom äußersten Rand der Riemenscheibe (nicht erst vom Beginn der Reibfläche messen, sondern wirklich von ganz außen).



Es ist schon ziemlich schade, dass der hintere Variant auch noch aus dem Maß läuft. Ich war am Anfang davon ausgegangen, dass ein simpler Wechsel allein der vorderen Vario ausreichen würde. Dem ist nicht so. In gewisser Weise ist unsere Lösung also nicht ganz fertig. Sie funktioniert zwar und der Riemen verschleißt nun nicht mehr so überproportional, wie es für BCBs üblich ist. Dennoch mussten wir den Schaltweg sehr stark begrenzen. Leider führte da kein Weg drum herum. Ein noch etwas längerer Riemen könnte da evtl. noch etwas Abhilfe schaffen. Das müsste man aber erst wieder testen. Unter Umständen funktioniert ein längerer Riemen ja auch gar nicht, weil er beim Anfahren Probleme macht... wer weiß.

Eigentlich sind die 860mm ja auch genau richtig, wenn man das System ins Verhältnis zum Bugrider setzt, nur müsste man dann aber auch einen exakten hinteren Varianten haben... und das haben wir nun einmal nicht :ratlos:

Vom Gefühl her könnte man vielleicht auch mal einen Riemen versuchen, der nochmal 4-5mm länger ist. Ich weiß aber nicht, ob man sowas finden kann und vor allem welche Qualität man dann bekommt.






Die Maximal-Luxus-Lösung könnte so aussehen:

1. Malossi Multivar verbauen inkl. Lüfterscheibe, 20gr Rollen und gelber Feder
2. Dayco Riemen Nr. 8113K mit Umfang 860mm besorgen.
3. Kompletten Kymco Varianten inkl Kupplung und Kupplungsglocke


Der Begrenzungsring könnte bei dieser Lösung entfallen, da der Kymco Variant ein zusätzliches Eintauchen von 4mm verkraftet

Diese Lösung wäre höchstwahrscheinlich die Optimale. Da der hintere Apparillo aber irgendwo bei 400,- Euro liegt, wenn man ihn bei Kymco kauft, scheidet diese Lösung aus. Aber allein schon wegen der Tatsache, dass der Torquer in diesem Apparillo von vernünftiger Qualität ist, dürfte sich die Anschaffung lohnen. Spätestens wenn eure Torquer alle viere von sich streckt, solltet Ihr mal darüber nachdenken.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir diese Kombination nicht über eine längere Fahrtstrecke getestet haben. Es sollte theoretisch die Beste sein, dies ist aber nicht im Praxisversuch verifiziert.




Und dann hätten wir noch einen Ansatz, den man als billige Nocost-Lösung auch einmal versuchen könnte:



1. Dayco Riemen Nr. 8113K mit Umfang 860mm besorgen.
2. Begrenzungsring anfertigen. (Das Maß müsst Ihr austesten, wichtig ist mal wieder dass die Eintauchtiefe hinten von 26mm nicht überschritten wird)
3. Optional noch die gelbe Feder einzeln besorgen und verbauen. Durch die Feder wird das System stärker vorgespannt und läuft voraussichtlich etwas ruhiger




Dieser letzte Ansatz berücksichtigt nicht den falschen Innenradius vorne. Ich weiß nicht, ob eine derart modifizierte Vario im Leerlauf bzw. beim Anfahren überhaupt funktioniert. Durch den kleinen Radius vorne und den längeren Riemen könnte es passieren, dass der Riemen beim Anfahren nicht packt und außerdem wild im Gehäuse herumschlägt. Wenn das der Fall sein sollte, könnte man noch mit kürzeren Hülsen experimentieren (in dem Fall bitte hinter der Kalotte geeignet unterlegen, so dass die Flucht insgesamt erhalten bleibt). Da auch bei dieser Lösung die Riemenscheiben durch den Begrenzungsring nicht mehr über ein gewisses Maß hinaus zusammenfahren können, dient die verkürzte Hülse lediglich noch dazu den Leerlauf bzw. den Anfangsübersetzungsbereich zu justieren.

Es könnte also evtl. tatsächlich klappen... ist aber reine Theorie. Da seid Ihr nun gefragt, ich habe meine Lösung am laufen und ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, überhaupt noch weitere Energien in die Sache zu stecken.

Zumal der Distributor gerade schon wieder nichts anderes zu tun hat, als seinen Hintern in Sicherheit zu bringen. Dort werden nur noch Gerüchte ausgestreut, die dazu dienen sollen, die ganze Sache zu relativieren bzw. halb so wild aussehen zu lassen. Die jüngste Story, dass es mehrere Zulieferer für den hinteren Varianten geben soll zielt wieder in genau die gleiche Richtung. BCB Fahrer sollen damit beruhigt werden. Sie sollen denken "naja... vielleicht hab ich ja Glück und in meinem BCB ist ein vernünftiges Teil verbaut. Alles halb so wild"

Mensch... lasst euch nicht verarsachen, macht die Augen auf. Ich persönlich habe längst aufgehört, einem Händler irgendetwas zu glauben. Selbst auf den ersten Blick belanglose Mitteilungen dienen irgendeinem Zweck, nur fällt einem das zumeist erst später auf. Lasst euch (im eigenen Interesse) bloß nicht zuquatschen :!:






Zum Schluss noch ein paar allgemeine Gedanken zur Problematik:


Wenn man die komplette Vario mit dem Dayco Riemen in den BCB verpflanzt, läuft der Riemen bei ca. 30-31mm Tiefe.

Nimmt man nun einen BCB in Original Konfiguratio, dann läuft der Riemen ebenfalls ca. 30mm tief.

Das hat mich zuerst sehr nachdenklich gemacht
Nun kommt der Knackpunkt: Was auf den ersten Blick das gleiche zu sein scheint, ist in Wirklichkeit etwas völlig anderes.

Bei der BR Konfiguration läuft der Riemen locker bis zum Ende der Reibfläche und bleibt dort stehen. Er wird nicht überspannt, er läuft auch nicht im Spalt. Er dreht einfach nur auf diesem kleinsten Radius... und gut isses.

Bei der BCB Vario hingegen wird der Riemen mit Gewalt dorthin gezogen. Er ist mindestens einen cm zu kurz und steht daher zu sehr unter Spannung. Er würde eigentlich noch tiefer laufen, wenn er könnte aber da er nun einmal eine gewisse Breite hat und die Scheiben nicht weiter öffnen, geht das nicht. Durch die schlechte Pressung der Scheiben läuft zudem die Reibfläche schon vorzeitig nach außen (wurde weiter oben bereits angerissen) und außerdem hängen ohnehin ca. 4mm des Riemens innen schon in der Luft. Diese beiden Dinge addieren sich, so dass der Riemen tatsächlich gerade mal noch auf einer Breite von vielleicht 4 mm wirklich trägt. Das ist einfach zu wenig. In der Folge kommt es also zu einem viel zu großen Schlupf. Aufgrund der geringen Auflagefläche des Riemens rutscht dieser durch. Dadurch widerum entsteht eine immense Hitze. Nach einer Fahrt von ein paar Kilometern Vollgas, fasst Niemand mehr den BCB Riemen an, das verspreche ich euch. Der wird so heiß, darauf könnt Ihr Spiegeleier braten. Ich habe bei Gabis Original Riemen innen hunderte winziger Risse im Gewebe gefunden. Wenn Ihr mich fragt sind das alles Risse, die aus der Hitze resultieren.



Hier noch eine weitere allgemeine Beobachtung, die mir zum ersten Mal bei der Betrachtung von Pit's Majesty Riemen aufgefallen ist. Der Riemen zeigt an den Flanken einen speckigen Glanz. Dies wird dadurch hervorgerufen, dass der Riemen bei jedem Einlaufen in die Scheiben gepresst wird. Dadurch verdichtet sich die Oberfläche allmählich. Sie wird zudem regelrecht poliert. Das funktioniert aber nur, wenn nicht laufend viel Material abetragen wird.

Auch bei meinem Bugrider zeigt sich dieser speckige Glanz an den Seiten des Riemens.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine weitere Beobachtung. Auf den ersten Kilometern verliert ein neuer Riemen erst einmal etwas an Breite. Wohlgemerkt: Auch bei einem gesunden System. Das ist wie eine Art Einlaufphase. Die Rauhigkeit an der Oberfläche nimmt in dieser Zeit langsam ab... der Riemen schleift sich regelrecht ein. Anschließend geht der Verschleiß dann nur noch sehr sehr langsam weiter. Der Riemen hat nun tollen Grip verliert fortan auf vielen vielen Kilometern kaum noch an Breite.

Nun fragt mich bitte nicht, woher ich das schon wieder wissen will. Ich sage einfach nur: Augen auf :!:



Ein gebrauchter BCB Riemen hingegen sieht an der Oberfläche immer aus, als wenn er neu ist. Dort wird permanent soviel Gummi abgetragen, dass dieser Glanz erst garnicht entstehen kann. Solch ein Riemen hat also an den Flanken immer ein samtig-mattes Aussehen.




So das war's dann. Glaubt mir bitte, dass kein Diskussionsbedarf mehr zu irgendwelchen Alternativ-Theorien besteht. Alles ist glasklar bis in kleinste Deteil aufgedeckt. Irgendwelche Kettenrad-Theorien sind genauso lächerlich, wie wie Vergleiche mit Fahrrad-Übersetzungen oder Lösungen, die aus elektronisch geregelten Lüftungs-Apparaturen oder dergleichen bestehen.


Interessanter Weise waren es mal wieder die Üblichen Verdächtigen, die eigentlich schon direkt am Anfang kapiert haben, wo der Hund begraben liegt und wirklich konstruktiv am Problem mitgewirkt haben. Bei diesen Usern möchte ich mich für ihre Mithilfe bedanken :!: ... und bei ihnen solltet auch Ihr euch bedanken, wenn Ihr bei euren BCBs nun die Modifikation einbaut und anschließend eure Riemen nicht mehr reißen:

Da wären Hermann und Chris, die sich sehr viel Mühe mit Zeichnungen, Grafiken und Tabellen gegeben haben.

Bei den Berechnungen ist zu erwähnen, dass wfhgad der Erste war, der überschlägig errechnet hat, was bei der Vario nicht stimmt. Weitergehende und verfeinerte Berechnungen erfolgten durch isminaki und Chris

Richtig viel Arbeit hat sich schraubermichel beim praktischen Beweis des Problems gemacht, indem er unter anderem einen genialen Tiefenmesser gebaut hat, wodurch wir dann endgültig wussten, dass wir tatsächlich auf dem richtigen Weg sind.

agility brachte die entscheidende Idee mit dem Begrenzungsring und hat mir 2 Tage ausdauernd bei der Findung des Konfiguration geholfen.

Die Entdeckung eines hochwertigen und passenden Riemens verdankt Ihr Pit.



Ich möchte mich allerdings gerade bei agility, Hermann und schraubermichel noch einmal besonders bedanken :!: Wir haben untereinander unzählige Male telefoniert, diskutiert und Sachverhalte erörtert. Die drei haben ganz definitiv am meisten geleistet. :!: :!: :!:

Aber das tun sie ja nicht nur in dieser Sache, sondern sind eigentlich immer voll dabei




Kein Dank geht an Sharkbuggy. Es gab weder Unterstützung noch sonst irgendwas von dort. Im Gegenteil: Man hat an allen Fronten versucht, uns Knüppel zwischen die Beine zu schmeißen. Möglicherweise fürchtet man dort eine Gewährleistungswelle.

Auch kein Dank geht an die Ehrenanwälte von sharkbuggy aus unserer Userschaft für den ultimativen Blödsinn, den sie verzapft haben. Besonderer Undank geht an einen speziellen User aus dem nördlichen Deutschland. Dieser Clown hat zu allem Überfluss noch eine Diffarmierungskampagne auf seiner Homepage gestartet, gespickt mit jeder Menge von an den Haaren herbeigezogenen Pseudo-Fakten. Zum Teil hat er wissentlich Schwachfug verbreitet, zum größen Teil aber hat er einfach keine Ahnung.





Fragen zur Problematik oder Verständnisprobleme können wir hier nun gerne besprechen. Aber bitte exakt beim Thema bleiben. Und vor allen Dingen soll mir bitte keiner mehr mit irgendwelchen neuen Blödsinns-Theorien kommen... das Ding ist längst durch. Die Stunden, die bei der Sache draufgegangen sind, sind ungezählt. Ich werde keine weitere Minute mehr mit solchen Leuten verschwenden.



Ansonsten viel Spaß beim Basteln...


Gruß Wolle




PS: Thema ist wieder offen
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